Am Mittwoch, 7. August 2024, hatten wir die Bildungsreferentin für Landwirtschaft- und Verbraucherbildung vom LandFrauenverband Baden- Württemberg, Carmen Rouhiainen aus Stuttgart zu Gast. 

Frau Rouhiainen sprach davon, dass jährlich 931 Millionen Tonnen Lebensmittel weltweit weggeworfen werden. Davon wären 40 %vermeidbar. Deutschland steht weit vorne auf dieser Liste. Entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette (Prozess des Transports von Lebensmittel und dazugehörigen Rohstoffen vom Bauernhof bis ins Verkaufsregal) fallen ca. elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. Sechseinhalb Millionen Tonnen davon allein in Privathaushalten. Dazu zählt auch Unvermeidbares wie Obst- Gemüse- und Nussschalen, Kaffeesatz, Knochen usw.

 Fr Rouihainen

 

Die Folge – Welthunger. Je mehr wir verschwenden, desto höher ist die Nachfrage am Weltmarkt. Dadurch wiederum steigen die Preise für wichtige Grundnahrungsmittel, wovon arme Länder besonders betroffen sind. 

Gründe in privaten Haushalten sind: Einkaufsgrößen z.B. zu große Packungen; zu viel gekocht; die Haltbarkeit - Mindesthaltbarkeit überschritten, verdorben oder unappetitlich. Sonstige Gründe z.B. verbrannt, versalzen, schmeckt nicht usw. kommen hinzu. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfalldatum. Benutzen Sie ihre Sinne indem sie schauen, riechen und schmecken. Erst dann kann das Lebensmittel in die Tonne. 

Frau Rouhiainen hat auch veranschaulicht, wie man die Lebensmittel fachgerecht, auch im Kühlschrank, lagert. Neue Einkäufe im Regal nach hinten. Südfrüchte nicht in den Kühlschrank. Achtung Äpfel und viele Steinfrüchte produzieren Ethylen und lassen damit anderes Obst schneller reifen und dadurch auch verderben. 

Wie können wir als Privatperson der Verschwendung entgegenwirken? Indem wir einen Wochenplan erstellen, selber kochen, Reste essen und vielleicht auch mal gemeinsam kochen und essen. Wir können Lebensmittel haltbar machen, Reste eingefrieren – Einkochen – Eindämpfen usw. Wir sollten mehr Achtsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln einfordern. LandFrauen sind Multiplikatorinnen. Reden Sie darüber und machen Sie andere darauf aufmerksam. 

Wie wir mit unserem Essen umgehen, wirkt sich auf unser Klima und unsere Umwelt aus. Die Produktion und Verarbeitung, die Lagerung und der Transport von Lebensmitteln beanspruchen wertvolle Ressourcen wie Wasser, Dünger, Energie und fruchtbare Ackerfläche. Dabei entstehen Treibhausgase wie CO2 völlig umsonst, wenn Lebensmittel dann weggeworfen werden. Bis ein Kilogramm Äpfel im Supermarktregal liegt, sind 820 Liter Wasser geflossen. Um ein Kilogramm Käse herzustellen, werden mehr als 5.000 Liter benötigt. 

 

Die Bundesregierung will bis 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette halbieren und Lebensmittelverluste reduzieren.

 

Wir bedankten uns ganz herzlich, mit einem kleinen Blumengesteck bei Frau Rouhiainen für diesen sehr interessanten und informativen Vortrag. Wir werden für unseren Teil, so gut es geht, versuchen die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. (US)

Fr R  und Claudia