Die Gemeinde Mühlhausen im Kraichgau mit ihren zwei Ortsteilen Rettigheim und Tairnbach zählt ungefähr 8200 Einwohner. Wahrzeichen des Dorfes ist der 42 Meter hohe Kirchturm der Pfarrkirche St. Cäcilia. Seinen Namen erhielt der Ort von den Mühlen am Angelbach.

Rettigheim wurde erstmals 788 im Schenkungsbuch des Klosters Lorsch als »Radincheim« bzw. »Reddicheim« erwähnt. Es soll sich um eine fränkische Siedlung gehandelt haben. In dieser Zeit entstanden einige Fachwerkhäuser, von denen noch wenige erhalten sind, darunter auch eine alte Scheune. Sie wurde um 1550 erbaut, wurde wieder hergestellt und bildet heute eine Attraktion in der Dorfmitte.

Tairnbach wird um 1300 erstmals als »Deiernbach« erwähnt. »Tairn« stammt aus dem Keltischen und bedeutet »See«. Die Nachsilbe »-bach« wurde wahrscheinlich erst später in fränkischer Zeit angefügt. Im Zentrum von Tairnbach befindet sich das Tairnbacher Schloss. 1905 wurden Schloss und Gemarkung Sternweiler Hof für 170 000 Goldmark an die Gemeinde verkauft. Ein Brand zerstörte im Jahre 1928 das Schloss sowie alle Nebengebäude bis auf die Außenmauern. Das Gebäude wurde danach teilweise neu errichtet. Es diente bis 1975 als Rathaus. 2011 wurde das Schloss renoviert und umgestaltet. Nun beherbergt es ein Heimatmuseum, Vereinsräume und einen Bürgersaal.

Rund um Mühlhausen-Tairnbach kann man Hohlwege erkunden, wie man sie nur in wenigen Landschaften findet.

 

Quelle: Diese Geschichte finden sie im Kochbuch auf Seite 156.