Zwischen Kraichgau und kleinem Odenwald gelegen, schmiegt sich das 6500 Einwohner zählende Dorf Bammental in das Elsenztal.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Reilsheim ist für den 10. Juli 769 im Lorscher Codex belegt. Bammental selbst wurde erst im 11. Jahrhundert erwähnt. Bis ins 17. Jahrhundert wuchsen Reilsheim und Bammental zu Bammental zusammen. Doch noch heute zeugen die zwei Bahnhöfe von den ehemals getrennten Ortsteilen. Auch die zwei Wachtürme, die Derndl, jeder im ehemaligen Ortskern der Dorfteile, erzählen von der Geschichte der getrennten Orte. Die Konkurrenz zwischen den Ortsteilen lebt heutzutage jedes Jahr am 3. Sonntag im August an der Kerwe wieder auf: mit den »Reilser Kerweborscht « und den »Altstadt Kerweborscht«. Durch die romanische Kirche am alten Friedhof, von der heute nur noch der Kirchturm steht, wurde schon früh auch ein religiöses Zentrum für beide Ortsteile geschaffen. Mittlerweile umgibt den »Alten Turm« ein gepflegter Duft vom Heilkräutergarten und er ist eines der Wahrzeichen von Bammental. Die 1000-jährige Eiche an der Friedhofsstraße ist hier in der Region einer der ältesten Bäume und ein Naturdenkmal. Durch mehrere Blitzeinschläge ist sie innen hohl und hat einen Teil ihrer imposanten Krone verloren. Eine Sehenswürdigkeit ist auch das »Alte Haus« in Reilsheim. Dieses aus dem Jahre 1593 stammende Fachwerkhaus diente als Wirtshaus und Herberge. Der Bauherr Thomas Weber baute nur zwei Jahre später in Bammental ein weiteres Fachwerkhaus. Doch das älteste Gebäude Bammental-Reilsheims ist das evangelische Pfarrhaus, das einst als Lust- und Jagdschlösschen diente.

 

Schrifttafel Bammental
Schrifttafel am alten Fachwerkhaus in Bammental.

Altes Fachwerkhaus im Bammental, erbaut 1593
Altes Fachwerkhaus im Bammental, erbaut 1593

Auch die Römer waren schon hier vor Ort. In den 1990ern wurde im Reilsheimerfeld eine Villa Rustica entdeckt, die aber heute wieder unter der Erde versteckt ist. Die vielen Buntsandsteinbrunnen sind eine weitere Besonderheit Bammentals. Früher wie heute sind die Brunnen beliebte Treffpunkte um das Ortsgeschehen zu besprechen und die neuesten Nachrichten zu verbreiten.

Als Vorbild für die 1902 erbaute und 1989 renovierte evangelischen Kirche diente der romanische Speyrer Dom. Der Sandsteinkomplex wurde mit historischen Elementen ausgeschmückt und bildet mit den Fenstern im Altarraum eine gelungene Symbiose aus Holz, Glas, Farben und Stein. Am Buckel nach Gaiberg liegt die aus dem Jahre 1912 stammende und 1975 erweiterte katholische Kirche. 2013 wurde der Glockenturm saniert. Vier neue Glocken mit einer Glockenzier von Christoph Feuerstein, dessen Vater schon das Altarbild und die Fenster der Kirche 1975 entworfen hatte, bereichern heute zusammen mit den vier Glocken der evangelischen Kirche das Ortsgeläut.

Das Zentrum von Bammental bildet das Rathaus sowie zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. Aufgrund der guten Infrastruktur des Ortes, eines attraktiven Freizeitangebots (wie z.B. dem Waldschwimmbad), eines regen Vereinslebens und des schulischen Angebots ist Bammental einer der beliebtesten Wohnorte der Kurpfalz und des Rhein-Neckar-Kreises.

Bammentaler Rathaus
Das Bammentaler Rathaus

 

Quelle: Diese Geschichte finden sie im Kochbuch auf Seite 26.