Die drei Ortsteile Helmstadt, Flinsbach und Bargen können auf eine über 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Bei der Gemeindereform in den 1970er Jahren schlossen sich die drei selbstständigen Gemeinden zur Verbandsgemeinde Helmstadt-Bargen zusammen. Knapp 4000 Einwohner zählt die Gemeinde heute. Sie erstreckt sich entlang des Wollenbachtals. Helmstadt-Bargen liegt am nordöstlichen Rand des Rhein-Neckar-Kreises und grenzt mit seiner Gemarkung sowohl an den Neckar-Odenwald-Kreis als auch an den Kreis Heilbronn.
Geografisch liegt die Gemeinde am Übergang des Kraichgaus (Kalksteinböden) zum kleinen Odenwald (Buntsandstein). Helmstadt- Bargen lässt sich bequem mit der S-Bahnlinie »S1« von Heidelberg aus erreichen. Wer mit dem Auto hierher reisen möchte, verlässt in Sinsheim die Autobahn und fährt über die B292 in Richtung Mosbach nach Helmstadt-Bargen.
Alter Brunnen im Wasserschloß Helmstadt
Schon sehr früh dürfte die Gegend um Helmstadt-Bargen wegen der fruchtbaren Böden von den Kelten und später von den Franken besiedelt worden sein. Dies bezeugen die fränkischen Gräberfunde in Bargen. Im Mittelalter wurde besonders Helmstadt durch die Grafen von Helmstadt, einem weit verbreiteten und bedeutendem Rittergeschlecht, geprägt. Drei Schlösser wurden in Helmstadt gezählt, welche als solche heute jedoch nicht mehr existieren. Als im 17. Jahrhundert die »von Helmstadt« keine männlichen Nachkommen hatten, fielen große Ländereien und zwei der Schlösser an die Grafen von Berlichingen, welche noch heute diesen Grundbesitz inne haben.
Die drei Orte sind durch die Landwirtschaft geprägt, die bis weit ins vorige Jahrhundert die hauptsächliche Erwerbsquelle der Bevölkerung darstellte. Handwerker und kleine Versorgungsbetriebe für den täglichen Bedarf ergänzten die Erwerbsmöglichkeiten. Als sich dann größere industrielle Betriebe ansiedelten, gaben immer mehr Landwirte ihre Betriebe auf bzw. bewirtschafteten diese als Nebenerwerbslandwirte. Heute sind es nur noch wenige Landwirte, die in großen Einheiten die fruchtbaren Äcker bewirtschaften. Einige größere Industriebetriebe bieten der Bevölkerung Möglichkeiten einer Beschäftigung.
In früheren Jahren verdienten die Landwirte im Winter Geld mit Holzfällen in den Gemeindewaldungen oder im Herrschaftswald. Da die Männer den ganzen Tag im Wald blieben, wurde ihnen meist durch Kinder das Mittagessen in den Wald gebracht. So erhielt Fritz einmal Dampfnudeln. Als er in den Korb schaute, rief er enttäuscht: »Jetzt bringä die mir blos 12 Dampfnudel un dähoam kenne sie essä so viel sie wellä.«
Vorbereitungsarbeiten zum Dampfnudelfest der LandFrauen Helmstadt- Bargen
Jedes Jahr am dritten Mittwoch im August findet im Ortsteil Helmstadt der »Sauerkrautmarkt« statt. Mehrere Tausend Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung strömen an diesem Tag nach Helmstadt, um das rege Markttreiben mit weit über 100 Händlern zu besuchen. Traditionell gibt es neben vielen anderen kulinarischen Spezialitäten »Sauerkraut mit Schweinerippchen«. Hunderte von Portionen finden da reißenden Absatz. Im Rhythmus von zwei Jahren laden die LandFrauen zum traditionellen Dampfnudelessen ein.
Quelle: Diese Geschichte finden sie im Kochbuch auf Seite 168.