Schatthausen liegt an den Rändern des Odenwaldes und des Kraichgaus. Auf Schatthäuser Gemarkung münden der Ochsenbach und der Scherbach in den Gauangelbach. Im Oberdorf befindet sich eine Statue eines Esels, dem Maskottchen des Dorfes. Die evangelische Kirche in der Ortsmitte wurde 1746 bis 1749 an der Stelle eines durch Hochwasser zerstörten Vorgängerbaues errichtet. Unmittelbar darum befinden sich das Kriegerdenkmal, das evangelische Pfarrhaus und ein Gänsebrunnen. Der Gänsebrunnen erinnert an die Zeit, als die Gänsehirtin am Morgen mit ihrem Horn durch das Dorf lief und die Gänse sammelte, um sie auf den Gänsegarten zu treiben. Am Abend wurden die Gänse zu den Bauern zurückgebracht. Die katholische Kirche wurde 1959 an der Stelle einer älteren katholischen Kapelle von 1861 erbaut. War Schatthausen im 18. und 19. Jahrhundert ein eher armes Bauerndorf, konnten später mit dem Tabakanbau und der Kalkgewinnung neue Wirtschaftszweige erschlossen werden. So stand von Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein Bergwerk im Kalksteinbruch am Hummelberg. Sagenumwoben ist der sogenannte »Lange Stein«, auch Heidensäule genannt. Es ist eine Sandsteinsäule, die über 2,5 Meter hoch aus dem Boden ragt, es soll sich wohl um eine Markierung der Grenze zwischen dem kurpfälzischen Schatthausen und dem zum Hochstift Speyer gehörenden Oberhof handeln. Es wird jedoch auch behauptet, dass früher ein Viehmarkt dort abgehalten wurde.

Das Wasserschloss wurde nach 1562 durch die von Bettendorffs vermutlich an der Stelle eines früheren Herrensitzes errichtet. Es wurde mehrfach umgebaut und durch einen Gutshof erweitert. Die dreiflügelige, dreigeschossige Anlage befindet sich heute im Besitz der Familie Göler von Ravensburg. Diese Familie stammt von einem alten Kraichgauer Adelsgeschlecht, das der Schwäbischen Reichsritterschaft angehörte und deren Stammsitz, die Ravensburg, bei Sulzfeld ist. Das Wasserschloss ist heute noch von einem intakten Wassergraben umgeben. Das Schloss ist ein geschütztes Baudenkmal.

Schatthausen besaß von 1901 bis 1968 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Wiesloch-Meckesheim, der seinen Personenverkehr im Juni 1964 einstellte. Heute sind fast alle Gleise abgebaut. Lediglich ein paar Gleisreste im Stadtbahnhof Wiesloch und im Bahnhof Eichtersheim sind übrig geblieben. Zudem stehen gegenwärtig noch mehrere Brücken der Nebenbahn, eine davon ist das dreibogige Steinviadukt. Aus den ehemaligen Bahntrassen sind Fahrradwege geworden.

Quelle: www.wiesloch.de
Diese Geschichte finden sie im Kochbuch auf Seite 115.