Eine Frau auf dem Hof, die hat’s wirklich schwer,
bei ihr geht es rund, da geht’s kreuz und geht’s quer.
Die kommt nicht zum Liegen, die kommt nicht zum Sitzen,
die kommt bloß zum Schuften, die kommt bloß zum Schwitzen.

Mal ruft sie der Mann, mal ruft sie das Kind,
im Stall schreit die Muttersau, die Henne, das Rind.
Und setzt sie sich nieder und will kurz ihre Ruh’,
geht’s gewiss nicht arg lang und schon kalbt eine Kuh.

Auf den Bäumen hängen Äpfel, auf der Wiese liegt’s Heu,
das alles muss vor’m Regen erledigt noch sei:
Dass schließlich der Hausfrieden abgesichert isch,
steht Punkt zwölf Uhr ein heißes Menü auf dem Tisch.

Dies alles seh’n die Kinder, dies alles sieht der Mann,
fast immer als ganz selbstverständlich an.
Den Wert der Frau, den merkt man nur,
geht sie dann endlich mal in Kur.

Dann bricht das Chaos richtig aus,
da findet man nichts mehr im ganzen Haus.
Da bricht der Haushalt praktisch zusamme,
bis jeder merkt: Es fehlt halt die »Mamme!«

Drum nütz’ ich heut’ die Gelegenheit
und sage es einmal vor so viele Leut’:
Es ist wirklich wahr, es ist nicht verkehrt,
die Frau auf dem Hof ist Goldes wert!

 

Quelle: »Politikergschwätz oder Die Kunst des richtigen Tons«
Dieses Gedicht finden sie auch im Kochbuch auf Seite 45.