Inmitten von Wiesen, Wäldern, Weinbergen und idyllischen Seen liegt die große Kreisstadt Sinsheim, mit ihren fast 35 000 Einwohnern. Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden folgende 12 Orte eingemeindet: Adersbach, Dühren, Ehrstädt, Eschelbach, Hasselbach, Hilsbach, Hoffenheim, Reihen, Rohrbach, Steinsfurt, Waldangelloch und Weiler.

 

Sinsheims Gemarkungsfläche umfasst 12 700 Hektar. Die Metropole des Elsenz und Kraichgaus bietet ein abwechslungsreiches Leben mit Bildungs- und Kulturangeboten sowie Sport- und Freizeitanlagen. So ist die Rhein-Neckar-Arena Spielstätte des Bundesligavereines TSG 1899 Hoffenheim. Ein lebendiges Kulturgeschehen spiegelt sich in zahlreichen Museen, Veranstaltungen und Ausstellungen wider. Im historischen Rathaus ist das Stadt- und Freiheitsmuseum untergebracht. Hier präsentiert sich die wechselvolle Sinsheimer Stadtgeschichte mit Zeugnissen aus allen Jahrhunderten. Ein weiteres Highlight ist das Auto und Technik Museum. Hier stehen die beiden einzigen jemals in Serie gebauten Überschallpassagierflugzeuge, die russische Tupolev Tu-144 und die französische Concorde. Aber nicht nur Autos und Flugzeuge sondern die ganze Vielfalt des technischen Fortschritts ist hier zu bestaunen. Ein Besuch, der sich absolut lohnt.

Anfang des Jahres 2013 wurden die Sinsheimer Badewelten eröffnet. Mit ihren mehr als 400 echten Palmen, verschiedenen Wellnessbereichen und Badelandschaften wurde hier eine Wohlfühloase geschaffen.

Das ehemalige Benediktinerkloster und Ritterstift Sunisheim, hoch über Sinsheim gelegen, wurde schon im 11. Jahrhundert gegründet, jedoch im 16. Jahrhundert wieder aufgelöst und 1689 im Zuge des Erbfolgekrieges zerstört. Die Stiftskirche und ihr Turm, das Wahrzeichen der Stadt Sinsheim, sind noch romanisch. Heute ist hier das Jugendstift Sunisheim untergebracht. Verlässt man Sinsheim in südlicher Richtung, so sieht man alsbald den Kompass des Kraichgaus, die Burg Steinsberg. Inmitten edler Weinberge, auf der höchsten Erhebung des Kraichgaus gelegen, beherrscht die Burgruine das Umland. Der achteckige Bergfried mit seinen 4 Meter dicken und 30 Meter hohen Mauern ist unversehrt und bei gutem Wetter bietet er einen Rundblick über den Kraichgau bis zum Straßburger Münster und den Vogesen.

Fährt man weiter in südlicher Richtung, so führt uns die Straße nach Weiler. Der alte Ortskern des etwa 2000 Einwohner zählenden Dorfes ist sehr gut erhalten. Seine Gastlichkeit ist weithin bekannt und ein Besuch lohnt sich besonders, wenn im Herbst der Neue Wein und Maronen angeboten werden. Der nächste Ort, den unsere Straße durchquert, ist Hilsbach. Gebaut auf einem fruchtbaren Hochplateau, mit alten Türmen und Fachwerkbauten im Ortskern, gliedert sich der Ort in eine Ober- und Unterstadt, die durch steile Treppen und Gassen miteinander verbunden sind.

Weiter führt der Bogen über Reihen. Das sehr alte Kraichgaudorf wurde erstmals 858 nach Christus erwähnt. Danach kommen die drei »Bergdörfer« Adersbach, Hasselbach und Ehrstädt. Die ehemalige Synagoge in Ehrstädt wurde nach Auflösung der jüdischen Gemeinde 1912 verkauft. Liebevoll restauriert ist sie heute ein Schmuckstück in der Gemeinde und wird als Treffpunkt verschiedener Vereine genutzt.

Unser Weg geht nach Rohrbach. Erstmals 1099 nach Christus erwähnt, muss der Ort jedoch viel älter sein. Auf der Gemarkung wurden mehrere Hügelgräber aus der jüngeren Steinzeit entdeckt. Schon früh bestand eine enge Verbindung zum Kloster in Sinsheim, die dann zunehmend in eine Abhängigkeit mündete. Rohrbach wurde, wie auch der gesamte Kraichgau, immer wieder von Kriegen und Verwüstungen heimgesucht. So blieb der Ort nach dem Dreißigjährigen Krieg 18 Jahre lang unbewohnt. Seit der Eingemeindung nach Sinsheim hat sich Rohrbach, abgesehen von einigen landwirtschaftlichen Betrieben, zu einer Wohngemeinde entwickelt.

 

Auch Eschelbach dürfte aufgrund zahlreicher Funde eine ältere Besiedelung aufweisen. 1061 nach Christus wurde es erstmals im Lorscher Kodex erwähnt. Der Name des Ortes bedeutet so viel wie »Bach bei den Eschen«. Das Eschenholz war früher heiß begehrt, da es vor allem für die Fertigung von Bögen und Speeren verwendet wurde. Heute legt der moderne Ort Wert darauf, seine alte Bausubstanz zu erhalten. In Eschelbach steht ein herrliches Rathaus, das 1593 als Fachwerkhaus im fränkischen Stil erbaut wurde. Dem Vogt und Ritter von Hirschhorn diente es als Amtshaus. Ab 1863 bis etwa 1960 spielt die Zigarrenindustrie eine Rolle in der Gemeinde. Heute ist der Ort ein angenehmer Wohnplatz für die in der angrenzenden Industrie arbeitenden Menschen.

 

Quelle: Diesen Text finden sie im Kochbuch auf Seite 18.